Farbpsychologie
Websites sollten im Regelfall nicht zu schrill und bunt gestaltet werden, um ein angenehmes Arbeiten zu ermöglichen. Zwar kann auf privaten Homepages fast alles umgesetzt werden, was vorstellbar ist, allerdings sollte auch dort die Les- und Bedienbarkeit noch gewährleistet sein. Bei Websites sollten die Farbkombinationen genau aufeinander abgestimmt und auch vorhandene Marketingkonzept berücksichtigt werden. Farbkombinationen, die aufeinander abgestimmt und nicht zu bunt sind machen auf den Leser nicht nur einen sympathischeren, sondern auch professionelleren Eindruck. Beispielsweise die Farbkombination schwarze Schrift auf hellgrauem Untergrund sieht nicht nur sehr edel aus, sondern wirkt gleichzeitig auch sehr sympathisch. Generell gilt: Dunkle Schrift auf hellem Untergrund lässt sich besser lesen als helle Schrift auf dunklem Untergrund. Möchte man dennoch beispielsweise roten Text auf schwarzem Grund einfügen, empfiehlt es sich eine etwas größere Schriftart zu wählen. Auf Farbkombinationen bei Schriftfarbe und Hintergrund mit geringen Kontrasten, beispielsweise neongelbe Schrift auf grünem Hintergrund und auch blaue Schrift auf rotem Hintergrund, sollte generell verzichtet werden. Farbpsychologie ist kein unerforschtes TerrainMit Farbpsychologie setzen sich die Menschen seit jeher auseinander. Die ersten, die sich nachweislich die Wirkung bestimmter Farben auf den Menschen zu Nutze gemacht haben, waren Priester. Sie schafften es die Bevölkerung durch Farbeinwirkungen zu manipulieren und in ihre Richtung zu lenken. Noch heute stehen bestimmte Farben in Kirchen und Glaubensgemeinschaften in Zusammenhang mit einer ganz speziellen Symbolik. Besonders stark ausgeprägt ist die Bedeutung von Farben vor allem in katholischen und orthodoxen Kirchen. Auch Herrscher bedienten sich kräftiger Farben um ihren Machtstatus zu demonstrieren. Auch viele Künstler versuchten oder versuchen auch heute noch ihren Werken durch gezielte Farbgebung eine bestimmte Wirkung zu verleihen. Besonders deutlich kann man die Wirkung von Farben in den Bildern von Franz Marc aufzeigen, der lebhaft umher springenden Tieren in seinen Bildern einen kräftigen, lebendigen Ton wie zum Beispiel rot verliehen hat, wohingegen dösende oder ruhige Tiere auch ruhige Töne erhielten, zum Beispiel blau. Besonderen Einsatz findet die Farbpsychologie heute im Marketingbereich und anderen betriebswirtschaftlichen Bereichen wie Arbeitsplatz- und Produktgestaltung. Ein Arbeitsplatz, der sich nach den Grundlagen der Farbpsychologie richtet, kann Kreativität fördern und Stress mindern. Produkte, die Farben aufweisen, die den Kunden ansprechen, lassen sich besser verkaufen. Sogar, dass einige Farben Appetit anregen oder zügeln können, wird von einigen Wissenschaftlern behauptet. Sie sind der Meinung, dass Farben eine Diät beeinflussen können. Doch was hat es mit der Farbpsychologie auf sich?Jede Farbe erzeugt eine andere Wirkung im Betrachter. Dabei kann man jedoch nicht pauschal sagen, welche Farbe für welches Gefühl verantwortlich ist. Das individuelle Empfinden hängt auch davon ab, welche Erfahrungen eine Person im Leben gemacht hat und welche Farben sie daran erinnern. Ein Mensch assoziiert Farben also je nach Erfahrung und Denkstruktur. Sein Instinkt lenkt das Gefühl in eine eher positive oder eher negative Richtung. Zudem wird Farbempfindung genetisch überliefert. Das durch eine Farbe ausgelöste Gefühl einer Person kann auch von ihrer Tagesstimmung abhängig sein. Nicht nur der Farbton, sondern auch die Helligkeit beeinflusst die Empfindungen. Dunkle Farben wirken in der Regel bedrückend, während helle Töne Leichtigkeit vermitteln. Weiterhin kann man noch in verschiedenen Farbsättigungen unterscheiden. Es zeigt sich: Farbpsychologie ist kein einfaches Thema. Erschwert wird sie zusätzlich noch dadurch, dass unterschiedliche Kulturen ebenfalls Unterschiedliches mit bestimmten Farben verbinden und diese in ihnen andere Empfindungen hervorrufen. In etwa lassen sich bestimmte Farben jedoch den Empfindungen zuordnen, die beim Betrachter ausgelöst werden. Es lässt sich zwar nie genau bestimmen, wie ein Mensch auf eine Farbe reagiert. Farbpsychologie in die Auswahl der Farben einfließen zu lassen, will man eine gute Website erstellen, ist jedoch durchaus zu empfehlen. So lassen sich Patzer vermeiden und der Besucher bleibt vor abschreckenden Farbkombinationen verschont. Was wird assoziiert?Eine eindeutige Klassifizierung ist unmöglich. Im Folgenden werden jedoch einige Tendenzen aufgezeigt, deren Berücksichtigung bei der Webseitenerstellung nützlich sein könnte. |
BlauBlau steht für Kälte. Diese Farbe verbindet man mit Winter, Eis und Schnee. Somit kann sie kühl und verstörend wirken, jedoch auch beruhigend. Im Regelfall spricht man blau jedoch Harmonie, Zufriedenheit, Ruhe, Sauberkeit und Hoffnung zu. Zudem gilt blau als eher passiv wirkende Farbe und wird ebenfalls mit Unendlichkeit in Verbindung gesetzt. BraunBrauntöne stehen für Sinnlichkeit. Die Assoziationen dieser Farbe reichen aber auch von Schwere und Bequemlichkeit über Anpassung bis hin zu Zurückgezogenheit. In der westlichen Gesellschaft wird diese Farbe oft eher als unangenehm empfunden. GelbGelb ist eine fröhliche Farbe. Sie wird mit dem wärmenden Sonnenlicht und Optimismus in Zusammenhang gebracht. Dazu gehören auch Heiterkeit und Freundlichkeit. Positive Veränderungen, ein Voranstreben und ein gewisses Maß an Extraversion können ebenfalls durch diese Farbe symbolisiert werden. Auf der anderen Seite wird die Farbe Gelb jedoch auch vielen negativen Eigenschaften angehängt: Feigheit, Verrat und Neid. GrauDas unauffällige Grau wirkt trostlos. Es drückt Neutralität und Nüchternheit aus, kann sogar mit Elend assoziiert werden. Es wirkt zurückgezogen, unbeteiligt, aber auch nachdenklich. In betrieblichen Kreisen wird diese schlichte Farbe oft in Situationen verwendet, die Sachlichkeit ausdrücken sollen. Hier steht sie für Funktionalität, da sie sehr schlicht wirkt. GrünFrische und Lebensfreude rufen hingegen grüne Farben hervor. Diese Farbe steht durch ihre Naturverbundenheit sowohl für Ruhe und Entspannung als auch für Durchsetzungsvermögen und Beharrlichkeit. OrangeOrange ist eine eher knallige Farbe, die ebenfalls vor Lebhaftigkeit strotzt. Freude, Spaß, Lebensbejahung, Ausgelassenheit - Orange steht für viele aktive Eigenschaften, kann aber auch mit Gemütlichkeit und Geborgenheit in Zusammenhang gebracht werden, wenn man dabei an ein Kaminfeuer denkt. Es symbolisiert jedoch auch Fanatismus. RosaRosa wird für Mädchen schon im Kinderbett verwendet. Es gilt als zarte und kindliche Farbe. Im Bereich Lebensmittel denken wir bei rosa meist an Zuckerguss auf Lebkuchenherzen, die Farbe wird somit auch mit Süße assoziiert. Kitschig erscheint sie ebenfalls schnell. RotRottöne assoziiert man in der Regel mit Wärme, da sie an Feuer, Glut oder die Sonne am Horizont erinnern. Diese starke, dynamische Farbe zieht den Menschen an. Auch an den eigenen Erfahrungen sieht man: Betrachtet man ein Plakat oder ein Bild, in dem in geringem Maße die Signalfarbe Rot in einem stark gesättigten Ton auftaucht, lenkt dies vom Rest des Bildes ab. Rottöne wirken meist aktiv, dynamisch, temperamentvoll. Weitere positive Eigenschaften, mit der man Rot in Verbindung bringt, sind Leidenschaft und Tatendrang. Jedoch würde man auch zornigen Menschen eher der roten Farbe zuordnen, da sie mit Aggressivität leicht zu verbinden ist. Hinzu kommen Eroberungswille und Exzentrik. In unserer Gesellschaft wird dieser Farbton auch für Gefahrensymbole und Warnsignale genutzt. SchwarzTiefes Schwarz wird allein schon wegen der gesellschaftlichen Verwendung mit Trauer und Schwere verbunden. Es ist eine stark pessimistische Farbe, die hoffnungslos und undurchdringlich wirkt. In der Wirtschaft nutzt man jedoch die Funktionalität des Farbtons. ViolettDieser Ton steht für Selbstbezogenheit, Eitelkeit, Einsamkeit, aber auch Genügsamkeit. Es vermittelt zudem einen introvertierten und statischen Eindruck. WeißEtwas Weißes wird als rein und sauber angesehen. Weiß vermittelt Ordnung, Ehrlichkeit und Leichtigkeit. Dadurch vermittelt es Seriosität. Es wirkt auf den Betrachter oft vollkommen, steht aber auch für Illusionen. Studien belegen außerdem, dass helle Objekte in Bildern zuerst und zudem länger betrachtet werden als solche, die dunkel eingefärbt sind. |